Seminar-Inhalte "Produktionsmanagement - Bauleitung"

1. Doppeltag 

a) Bauleitung: Was ist das? Was erwartet man? Ist das möglich? Wie, mit welchen Fertigkeiten, Werkzeugen, Mitteln? Was ist gute und richtige Bauleitung? Gibt es den klassischen Bauleiter noch, braucht man ihn noch? Was braucht man heute?

Der Bauleiter: Umfeld, Aufgaben, Fähigkeiten, Leistungen u. Ergebnisse dramatisch geändert! Muss er Produktionsmanager werden, für sich, Büro, Baustelle und das Unternehmen? Jede Planung, Baustelle kann falsch oder richtig geführt werden! Richtig geführt stimmen Termine, Kosten, Qualität. Bauleiter müssen Manager der Produktion, Dirigent eines Orchesters, mit Ergebnisverantwortung werden! Motivation, guter Wille, gute Absicht zählen nicht, nur Resultate!

b) Das Angebot: Preise ermitteln.

 

Kalkulator oder Bauleiter, wer kalkuliert? Beide? Nachtrags- und Kostenbeeinflussungspotentiale erkennen; Fehler des einen – Chancen des anderen! Der Unternehmer: Herr seines Angebots? Für vertane Chancen, begangene Fehler, Risiken der Kalkulation und Ausführung steht er ein? Angebote und Nachträge, Preise: schnell, einfach, sicher, wie? Kleiner Aufwand, viele Aufträge! Geht das? Zuschlagskalkulation oder Deckungsbeitragsrechnung, Ausführungskalkulation, Vor-/ Nachteile? Der Markt bestimmt den Preis, nicht die Kosten! Kennzahlensysteme und Kennzahlen, Preisstatistiken und ihr Nutzen, Beispiele!

c) Leistungsbeschreibung?

 

LB, LVz., Unterschiede, Arten, Positionen: unvollständig, fehlerhaft, unklar, frivole Bieter, Wahl-, Alternativ- oder Bedarfs-, Eventualpositionen, Bieter oder Auftragnehmer, Wirkungen, Folgen? Chancen, Risiken, Folgen, was muss der Produktionsmanager wissen? Baureinigung, Energiever- und -entsorgung: Streit vermeidbar? Lösung: Ersatz für unwirksame AGBs. Ordnung schaffen, halten u. durchsetzen einfach, schnell! Erprobte Beispiele als Vorlagen!

 

d) Ausschreibungsmethoden für AG und GU, Wegbeschreibung zum Ziel!

Ksotensicherheit und -transparenz mit zeitlicher Ausschreibung aller Gewerke. Wettbewerb: wie findet man gute u. günstige AN? Neue Verfahren: kleiner Aufwand, großes Ergebnis, Preisabsprachen verhindern, Fallen vermeiden! Risiken und Chancen erkennen und nutzen! Verhandlungen, Nachteile, besser das Wettbüro? Erreichen/vermeiden von Nachlässen, wie? Vertragsschluss, wie, wo, wann? Jeder erhält erprobte Mustervorlagen!

 

e) Der Auftrag, Planung, Ausführung, Folgen, - logistische Grundlagenarbeit!

Der Auftrag ist da, was nun? Prozessanalyse und Prozessoptimierung. Chancen erkennen und sichern. Risiken erkennen und vermeiden, wie? Untersuchungen zu: Vertragsinhalt, Kosten, Termin, Qualität! Produktionsvorbereitung: Arbeitsvorbereitung, Ausführungskalkulation, Arbeitskalkulation! Produktionsplanung: die Voraussetzung für Erfolg u. Gewinn! Ziele definieren und messbar machen. Lösungsmuster und Vorlagen!

 

f) Der Sigeko zwingt zum Produktionsmanagement?

Die Baustellenverordnung, Inhalte, Pflichten, Wirkungen: Folgen für Bauherrn, Architekten, Planer, Unternehmer, Bauleiter! Pflichten des AG und seiner Erfüllungsgehilfen, Haftungsbereiche und Folgen des Versagens; Existenzbedrohende Haftungsfalle für AG und Sigeko, Abwehr durch Produktionsmanagement? Die Arbeitsstättenverordnung § 4 neue/alte Pflichten für Bauleiter, Grundlagen der Produktionsplanung. Lösungsvorschläge für AG, GU u. AN!

 

 

2. Doppeltag

 

a) Architektenbauleiter: Produktionsmanager für Planen und Bauen! Aufgaben, Ziele, Verantwortung, Chancen, Risiken, Fallen, Grundlagenarbeit.

Produktionsplanung der Planung, die Erfolgs- u. Gewinngarantie! Logistische Organisation der Planung: Planinhalte festlegen, Soll-Kapazität u. Soll-Termine aus Planmengen festlegen als Ziel, Überwachen u. Steuern. Controlling: Termin-, Kosten- u. Qualitätsmanagement. Ergebnis: länger planen, kürzer bauen, Behinderungen u. Folgen vermeiden durch rechtzeitig gelieferte Pläne, Angaben u. Entscheidungen. Verspätungen sind Chancen des AN, Haftung vermeiden. Koordination der Projektbeteiligten, Zielkonflikte klären, Baustellenorganisation, Baustellensteuerung, Dokumentation, Bautagebuch. Beispiele, Formulare, Übungen, Handlungsanleitungen! Lösungsvorschläge zu Beispielen der Teilnehmer.

 

b) Unternehmerbauleiter: Produktionsmanager für Bauen und Geldfluss, Aufgaben, Ziele, Verantwortung, Chancen, Risiken, Fallen!

Produktionsplanung des Bauwerks, Gewinngarantie durch hohe Produktivität, ungestörte Produktion! Logistische Organisation der Produktion: Vorbereitung, Ablaufmuster, Arbeitspakete, Massenermittlung (nachvollziehbar, nicht genau), vorgezogene Abrechnung, Hilfsmittel, Aufmassplan, Raumbuch! Stundenaufwand und Leistungsstunden ermitteln als messbares Ziel! Soll-Kapazität u. Soll-Termine, Voraussetzung für Überwachen, Steuern und Abrechnen, länger vorbereiten: später beginnen, kürzer bauen, eher fertig. Ergebnis = Termine einhalten, Gewinn! Behinderungen u. Folgen rechtzeitig erkennen, Voraussetzung für Nachträge und Bedenken. Baustellenorganisation, Dokumentation. Arbeitskalkulation u. Arbeitsvorbereitung durch ersparten Aufwand aus Kalkulation, Baustellenorganisation, Steuerung. Formulare, Übungen, Handlungsanleitungen, Lösungsvorschläge zu Beispielen der Teilnehmer!

 

c) Steuern der Bauproduktion, neue Werkzeuge! Termine, Kosten sicher einhalten, Mängel vermeiden für Planung und Ausführung.

Steuern mit Früherkennung: Termine einhalten. Wie: Ziel definieren, messen, simulieren, regeln, wiederholen! Rück- und Vorschausysteme, Soll-, Ist- Vergleiche, einfach, schnell! Bauzeitregelung nach VOB/B § 5; Kapazitätsverstärkung VOB/B § 5 Abs. 3, Frist mit Kündigungsandrohung nach VOB/B § 5 Abs. 4! Mangel: Beseitigungsaufforderung VOB/B § 4 Abs. 7, Verweigerung, gefährlich! Folgen nicht eingehaltener Fristen, Einigungsversuche, Kündigung vorbereiten, durchführen, Drittfirmen suchen und einsetzen. Falsches Handeln nach VOB/B § 4 Abs. 7 und  VOB/B § 5 Abs. 4: teure Falle für Auftraggeberbauleiter, Vollmachten beachten! Gegenwehr, wie? Produktionsmethoden: endfertig arbeiten erzeugt Erfolg, Gewinn, Geld und Zeit! Lösungsvorschläge zu Beispielen der Teilnehmer.Übungen, Formulare, Handlungsanleitungen. Es kommt auf die Resultate an! 

 

 

 

3. Doppeltag

 

a) Durchsetzen/Abwehr berechtigter/nicht berechtigter Forderungen durch Kenntnis und Anwendung der "Spielregeln" VOB/B.

Bauleiter AG/AN: Schaltstelle für Gewinn oder Verlust! Vertragsinhalt erkennen, bewerten, was muss man wann, wie tun, um das Vertragsziel zu erreichen, wie sichert man die zugehörige Vergütung? Pflichten, Dokumentation, Hinweis-, Melde-, Kontroll-, Prüfpflicht: warum, wann, wie, an wen? Öffentlich- und privatrechtliche Anforderungen, Folgen des Versagens bei Dokumentationspflicht! Unterlassen oder es richtig Tun, entscheidet über Erfolg oder Niederlage! Behinderungen und Bedenken, warum, wie? Informations-, Warn-, u. Schutzfunktion für den AG, nach VOB/B § 4 Abs. 1 Nr. 4 und Abs. 3; VOB/B § 6 Abs. 1 u. Abs. 6; rechtzeitig erkennen, vorbereiten, handeln! Vertragliche, geänderte u. zusätzliche Vergütungsansprüche rechtzeitig erkennen und sichern; VOB/B § 2 Abs. 3, Massenmehrungen, Massenminderungen; VOB/B § 2 Abs. 4, Selbstausführung durch AG, Teil-/Kündigung; VOB/B § 2 Abs. 5, geänderte Leistung VOB/B § 2 Abs. 6 zusätzliche Leistung; VOB/B § 2 Abs. 8, auftragslose Leistung! Fallen und Risiken: Anordnung nach VOB/B § 1 Abs. 3 u. Abs. 4, herbeiführen u. dokumentieren! Drei Hürden zur Vergütung von Regie, VOB/B § 2 Abs.10! Beispiele, Mustervorlagen, Handlungsanweisungen!

 

b) Baustellentermine: Umfang, Art, Nutzen

Wirksame Sitzung, Planung, Werkzeuge, Effizienz. Wie oft Beteiligte einladen, vorbereiten, durchführen, nachbereiten, dokumentieren Kontroll- und Zwangsmechanismen! Protokoll, Aktennotiz, Bautagebuch, Tagesberichte! Wirkungen? Dokumentation, Checklisten für Planung, Rohbau und Ausbau. Bespiele, Vorlagen!

 

c) Erfolgreiche Bauleiter/Produktionsmanager – ihre Werkzeuge!

Erfolg u. Zufriedenheit durch Resultate! Zeit richtig nutzen, effektive, produktive Arbeit durch störungsfreie Zeit! Wie geht das? Kommunikationstechniken u. ihre Wirkungen; Telefon, Fax, Brief, Aktennotiz, Emails, Formulartechniken, Fotos, kfm. Bestätigungsschreiben! Sekretärin als Manager des Bauleiters. Ordnungs- u. Ablagesysteme! Betriebsproduktionsplanung, Steuerungssysteme! Controlling und Berichtsysteme einfach, schnell, pro Baustelle, pro Abteilung und pro Betrieb, pro Bauleiter, Übersicht über Rechnungsausgang und Zahlungseingang. Ziele messbar zeigen, Erfolge, nur auf die Resultate kommt es an. Richtiger Stellenwert für Beruf, Familie, Freizeit: ist lernbar!

 

4. Doppeltag

 

Wichtige Einzelaufgaben des Projektmanagements

 

 

a) Abnahme!

Die Abnahme: Dreh- und Angelpunkt des Bauvertrages; Formen, Inhalte, wie? Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung. Beteiligte: Pflichten u. Rechte, Dokumentation, Vollmachten, Mangelverfolgung. Neue Formen der Abnahme im Gesetz „zur Beschleunigung von Zahlungen“, Inhalte, Folgen der Fertigstellungsmeldung, Wirkungen der Mitteilungen, Vor-, Nachteile, Tücken. Abwehr, Umgang mit der Bescheinigung! Vorschläge, Hinweise, Alternativen

 

 

 

b) Abrechnung, aber wie?

Gerichtsfeste Abrechnung, Rechnung als Spiegel des Vertrags u. LVz.. Aufmaße: Vorbereitung, Durchführung, Wirkungen, Einwendungen des AG, Gegenwehr! Ein-behalte für Fehler, Vertragsstrafe, Gegenwehr! Rechnungsprüfung: Grundlagen, Vorgehensweise, Ergebnisse, Zahlungsfluss sichern! Bürgschaften: Vorauszahlung, Vertragserfüllung, Gewährleistung. Prüfung der Urkunden, Sicherungsvereinbarung,

-zweck, -inhalt, Inanspruchnahme, Gegenmaßnah-men! Sicherheit für Werklohn (§ 648a), wie? Form, Inhalt, Rechtswirkungen, Kontenführung, Zahlungswirkungen, Fallen für Bauleiter! Beispiele!

 

 

 

 

c) Gewährleistung

Die Gewährleistungssystematik nach VOB/B u. BGB, Unterschiede. Tragweite und Inhalt des Gewährleistungsverlangens: Dauer, Umfang, Inhalt. Folgen der Beseitigungsverweigerung oder Durchführung. Ersatzvornahme: Vorbereiten, durchführen, Risiken! Fristensysteme VOB/B u. BGB; Unterschied zwischen Gewährleistung und Abnutzung, Unterbrechungssysteme, Gewährleistung verlängern, wie, Verlängerung abwehren! Prüfungsanleitungen, Beispiele.

 

 

 

 

d) Software

Die rechnerischen, schriftlichen Grundlagen zu diesen Arbeitstechniken müssen nicht von Hand erarbeitet werden, es gibt dazu Softwareunterstützungen. Eine Software, die die gelehrte Arbeitstechnik widerspiegelt, wird während der Vorträge und Übungen parallel genutzt. Die Software ist eine Anregung, kein Muss. Alles geht auch von Hand!